Zur Trutzburg hinauf

Heute ging es um die Katharer oder Albigenser (nach der französischen Stadt Albi). Zum ersten Mal wurden sie im 11. Jahrhundert nach Christus erwähnt, zum letzen Mal im 13. Jahrhundert. Sie lehnten die Sakramente der katholischen Kirche ab, aber auch persönlichen Reichtum ab. Ihre Prediger galten als Vorbilder und mussten ein asketisches Leben führen. Es gab sie nicht nur im Süden Frankreichs, sondern auch in Spanien, Italien und Deutschland. Da die neue Religionsströmung offenbar attraktiv zu sein schien, sahen die Katholiken sie als Konkurrenz und bezichtigten sie des Ketzertums. Es gab auch einen richtiggehenden Kreuzzug gegen sie, den Albigenserkreuzzug von 1209 - 1229. Interesssanterweise versuchte die katholische Kirche auch, mit eigenen "Angeboten", wie etwa Bettelorden der Franziskaner oder Benediktiner Menschen zu erreichen, die sich den Katharern zugewandt hatten.

Zuerst fuhren wir nach Cucugnan, das nach einer Familie benannt ist, die einst im Besitz der Burg Quéribus war, und hatten einen Aufenthalt von dreiviertel Stunden dort, ehe die, die mochten, zur Burg hinaufstiegen. Bis zum Parkplatz und dem Eingang waren es gute anderthalb Stunden, und dann ging es noch zur Burg hinauf. Die Aussicht von oben war atemberaubend. Es windete stark und war wolkenverhangen, was irgendwie zur düsteren Geschichte der Burg passte. Es gibt noch eine weiter Katharerburg, Peyrepertuse, die in der Nähe ist. Montségur war die letzte der Burgen, in denen die Katharer Zuflucht fanden, ehe sie endgültig eliminiert wurden.

Wir assen heute wieder auswärts. Offenbar war man im Restaurant der Meinung, wir kämen erst morgen, aber es hat dann doch alles geklappt. Es war ein richtiges Strandrestaurant, das mehr oder weniger aus einem Holzpavillon bestand. Aufgrund der Jahreszeit waren überall Plexiglasscheiben montiert, deren Klappern wegen des Winds uns während des Essens begleitete. Die Speisekarte war nicht gross - was ja ein gutes Zeichen ist - und das Essen (ich hatte Schinkenkroketten und Teryaki-Lachs) war gut.

Und das war's dann wieder für dieses Mal. Morgen steht noch die Heimreise an, die wohl unspektakulär verlaufen wird.