Villeneuve wie?

Heute wollen wir nochmals nach Villeneuve -lès Avignon? -lez-Avignon? -les-Avignon? Ich habe schon alle diese Schreibweisen gesehen (mit dem okzitanischen Vilanòva d’Avinhon fangen wir gar nicht erst an), und so bleibe ich bei Villeneuve. Wir besorgen uns eine Tageskarte für die öffenlichen Verkehrsmittel von Grand Avignon und fahren ans andere Rhône-Ufer. Es gibt eine Karthause und das Fort St-André, das als Kloster begonnen hatte und schliesslich zur Festung wurde, auf Geheiss des französischen Königs. Unter Philippe le Bel, nach dem auch ein Turm benannt ist, wurde es mit einer Mauer umgeben und mit zwei mächtigen Türmen versehen. Wir sehen die Karthause und das Fort nur von aussen, aber den Turm des schönen Philipp hätten wir gerne von innen gesehen und erklommen. Aber es ist halt nicht mehr Hochsaison, und wir müssen uns damit abfinden, dass gewisse Einrichtungen nicht an allen Tagen und auch nur zu eingeschränkten Öffnungszeiten zugänglich sind. So braucht Philipp offenbar eine Mittagspause. Wir fahren also nach Avignon zurück und nehmen dort eine Gratisfähre zur Île de Barthelasse und später wieder zurück - wenn wir schon sonst keine Flussfahrt machen konnten (siehe eingeschränkte Betriebszeiten oben), haben wir doch ein kleines Stückchen Bootsfahrtfeeling.
Die Fährstation ist unterhalb des Rocher de Doms, und in einem Anfall von Übermut schlage ich vor, dass wir die Treppe hinaufsteigen, statt einen Bus zu nehmen. Das ist nicht ganz ohne, aber wir belohnen uns mit einem Bier an einem der künstlichen Teiche im Englischen Garten auf dem Rocher de Doms.
Gestern gingen wir übrigens abseits der Touristenströme essen, im Grand Café Barrnetta. Wir wurden durch spannende Gerichte (mein Risotto war mit Himbeeren verfeinert) und einem absolut himmlischen Dessert, einem Cheesecake mit Pistazien, belohnt.