Meer und kein Ende

Die Atlantikküste hat es uns wirklich angetan. Nach einem Ausflug auf der Halbinsel Finistère (finis terrae, wörtlich das Ende der Welt) machen wir uns auf nach St-Malo an der Smaragdküste. Wir sind also immer noch in der Bretagne, aber irgendwo nach Corlay/Korle hören die zweisprachigen Beschriftungen der Ortschaften und Strassen auf. Auch in St-Malo hat es viele Menschen, und es dauert seine Zeit, bis wir einen Parkplatz gefunden haben. Aber andes als in Quimper finden wir hier auf Anhieb ein Hotel, intra muros, nahe bei der Porte St-Louis, dem Einfallstor der Autofahrer in die befestigte Stadt. Es heisst Anne de Bretagne und ist dasselbe Hotel, in dem wir schon vor dreiundzwanzig Jahren untergekommen sind. Wir nehmen das Zimmer gleich für zwei Nächte. Danach geht es hinauf auf die Stadtmauern, die man begehen kann. Unter anderem findet man eine Statue von Jacques Cartier, eines Sohnes der Stadt, und Entdecker Kanadas. Auch François-René de Chateaubriand, Schriftsteller und Politiker, ist hier geboren; wir laufen später an seinem Geburtshaus vorbei.


Die Altstadt ist übrigens nur teilweise wirklich alt; wie an so vielen Orten wurde sie während des Zweiten Weltkriegs zu etwa 85% zerstört, aber möglichst originalgetreu wieder aufgebaut.
Apple TV dreht offenbar zur Zeit eine Mini-Serie über Benjamin Franklin hier; wir sehen das Set am Quai St-Louis von der Stadtmauer aus. Die Cité corsaire ist offenbar ein beliebter Drehort!

Das Navi hat übrigens eine neue boshafte Angewohnheit entwickelt: Es ist heute morgen nicht nur spät aufgewacht, sondern mehrmals von seinem angestammten Platz an der Windschutzscheibe hinuntergeplumpst. Wer weiss, was es uns damit sagen wollte! Gut, die Strasse in Douarnenez war holprig, aber sonst hat es auch gehalten. Was ihm wohl als nächstes einfällt?