Immer noch Meer

Zuerst ein Nachtrag zu gestern: Da ich meine Beiträge in der Regel verfasse, bevor wir auf Nahrungssuche gehen, schreibe ich nicht viel über das Essen, aber gestern war wirklich etwas Besonderes. Wir waren beim Hafen in La Rochelle unterwegs und fanden dort ein Fischrestaurant "Chez Titou". Die Fische waren auch alle frisch ausgestellt; möglicherweise wurden sie auch so offen verkauft. Man hatte auch Durchblick zur Küche. Es gab fünf oder sechs Fischteller (und zwei mit Fleisch); alle hatten die selben Beilagen, Wildreismix und gemischten Salat. Ich hatte einen maigre, was der Dictionnaire mit Adlerfisch übersetzt, und Felix einen lieu noir, vermutlich Seelachs. Alles sehr einfach, aber sehr gut.
Das Hotel in La Rochelle war übrigens eine ziemliche Bruchbude, und der Lift ging gestern kaputt, sodass wir unser Gepäck heute morgen drei Stockwerke die Treppen hinunter tragen mussten. Dafür hatte es über unserem Bett quer noch ein Kajütenbett (!), was wir ausnutzten, um eine zusätzliche Decke und ein zusätzliches Kissen zum Schlafen zu requirieren. Das Frühstück war ebenfalls ziemlich mager.
Nun aber zu heute: Auf der Suche nach einem Tagesziel bin ich auf Vannes in der Bretagne gestossen, etwa dreieinhalb Stunden von La Rochelle entfernt und auch am Atlantik. Und es ist tatsächlich schön hier: eine mittelalterliche Altstadt mit vielen farbenfrohen Fachwerkhäusern, die von Stadtmauern umgeben ist, ein altes Waschhaus und zwei Kathedralen. Es gibt einen petit train mit einer unterhaltsamen Tour. Nachher bummeln wir durch die Stadt und können fast nicht mit Fotografieren aufhören. Ein kleines Stück der Stadtmauer ist begehbar. Ausserhalb der Stadtmauern befindet sich eine grosse Gartenanlage. Auch hier hat es viele Menschen; es ist wunderbares Herbstwetter. Wir sind offenbar nicht die Einzigen, die daran Gefallen finden!