Ein letztes Mal Meer

Heute geht's nach Mont Saint-Michel. Auch dieser Ort hat sich in den dreiunzwanzig Jahren, seit wir dort waren (und spontan intra muros übernachteten) geändert. Heute gibt es einen riesigen Park-and-Ride bei Pontorson und einen Shuttle in die Burg. Natürlich sind auch hier viele Menschen unterwegs. Je höher wir allerdings steigen, und je weniger Restaurants und Läden es hat, desto ruhiger wird es. Hier ist übrigens Michael der Drachentöter, nicht Georg. Auf meine Frage, warum das so sei, hat mir eine Historikerin während einer Stadtführung in Basel geantwortet, dass die Franzosen fanden, das müsse schon ein Erzengel sein, der Drachen töte, nicht bloss ein Heiliger. Auf dem Rückweg schauen wir noch bei einer ferme à l'ancienne vorbei; im Laden gibt es Cidre, bretonischen Whisky, Biere aus der Normandie und der Bretagne, aber auch Apfelsaft, Biscuits, Salz und Seifen.
Wir müssen einwenig Geduld haben, bis wir mit dem petit train fahren können, denn er ist für grosse Gruppen reserviert, aber um viertel vor fünf ist es soweit. Die Rundfahrt ist interessant und wir erfahren unter anderem, was der Unterschied zwischen einem Piraten und einem Korsar ausmacht: Der Pirat ist gesetzlos, der Korsar geht seiner Tätigkeit mit dem Segen des Staates nach. Kein Kommentar... Nachher gehen wir zum Plage du Sillon, von dem man einen besonders guten Blick auf das Fort national hat, das auf einer Felseninsel gebaut wurde, und bei dem auch Vauban die Finger im Spiel hatte. Später erkunden wir die ruhigeren Ecken der Stadt auf eigene Faust.